bochum macht spaß
Foto: Wunderbar Marketing

TRINKHALLENKULTUR

Text: Oliver Bartkowdki
Fotos: Wunderbar Marketing

TRINKHALLENKULTUR

Trinkhallen haben bei uns in Bochum eine ganz besondere Tradition, aber leider ist seit vielen Jahren ein massives Trinkhallensterben im Ruhrpott zu verzeichnen. In den ersten Ausgaben haben wir regelmäßig Trinkhallen vorgestellt (z. B. die legendäre Camel Oase in Langendreer), danach haben wir es etwas schleifen lassen. Pünktlich zum Jubiläum nehmen wir die Tradition wieder auf, weitere Bochumer Trinkhallen vorzustellen. Wir starten mit dem HEBO MINIMARKT im Bochumer Ehrenfeld-Viertel.

Seit August 2011 führt Betreiber Roland Kutta (33 Jahre) den Hebo Minimarkt im Viertel vor Ehrenfeld, wozu er sich damals nach Ratschlag und mit Hilfe seiner Familie entschloss. Die meiste Zeit sitzt er aber selbst im Laden und das bei Öffnungszeiten von 7:00 Uhr morgens bis mindestens abends 22:30 Uhr. „Je nachdem, was gerade so los ist“, erklärt Roland. Es kann durchaus schon mal später werden, vor allem an schönen Wochenenden, wenn die Leute länger unterwegs sind. Lust hatte Roland schon immer auf eine Trinkhalle, doch die Gelegenheit seinen kleinen Traum umzusetzen, kam relativ spontan. Und jetzt? Etwas anderes machen? Auf keinen Fall.

Die Trinkhalle ist ihm völlig ans Herz gewachsen. Vor allem die Unabhängigkeit gefällt Roland: „Ich kann mir die Arbeit einfach einteilen, wie ich will. Das macht schon relativ unabhängig und ist ein schönes Gefühl“, so Roland. Außerdem schätzt er seine Kundinnen und Kunden sowie die richtig gute Nachbarschaft im Ehrenfeld. „Der Zusammenhalt ist hier heute noch wie früher. Also so, wie man es sonst eigentlich gar nicht mehr kennt. Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes“, berichtet Roland begeistert.

Nicht selten kommt es vor, dass ein Kunde mal eben beim Schleppen von Kisten oder beim Einräumen mithilft oder einfach das Rolltor hochschiebt. So etwas hat man tatsächlich nicht mehr so oft. Hinzu kommt, dass es sich vielfach um Stammkunden handelt und die meisten sich untereinander sogar kennen, denn das Ehrenfeld ist relativ überschaubar, dafür aber umso schnuckeliger im Vergleich zu anderen, viel größeren Stadtvierteln.